Das Verständnis der Verbindung zwischen atopischer Dermatitis und dem Darmmikrobiom

 

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Atopische Dermatitis, besser bekannt als Ekzem, ist eine entzündliche Hauterkrankung, die rote, entzündete und juckende Haut verursacht. Die Symptome dieser Erkrankung können sehr belastend sein, da das ständige Jucken und Hautunwohlsein zu Schlafstörungen sowie Angstzuständen und Depressionen führen kann (1) Atopische Dermatitis ist eine weit verbreitete Erkrankung, die typischerweise in der Kindheit beginnt und weltweit etwa 2 % der Erwachsenen und 4 % der Kinder betrifft (2) Die genaue Ursache ist unbekannt, doch Forscher gehen davon aus, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren eine Rolle in der Entstehung spielen. Interessanterweise haben Menschen mit atopischer Dermatitis oft eine familiäre Vorgeschichte dieser oder anderer allergischer Erkrankungen wie Asthma und Heuschnupfen. Dies deutet darauf hin, dass eine genetische Veranlagung zur Entwicklung der atopischen Dermatitis besteht, jedoch kann der Ausbruch oder das Fortschreiten der Krankheit durch Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Allergene, Infektionen, Klima und Stress ausgelöst werden.

Gibt es eine Verbindung zwischen atopischer Dermatitis und der Darmgesundheit?

Die Mikroben, die auf unserer Haut und in unserem Darm leben, interagieren ständig miteinander und beeinflussen sich gegenseitig – dies wird als Darm-Haut-Achse bezeichnet. Diese Verbindung erklärt, warum das Verständnis des Darmmikrobioms so entscheidend für das Management von Hauterkrankungen wie Ekzemen ist. Forschungen deuten darauf hin, dass es eine interessante Verbindung zwischen der Zusammensetzung und Vielfalt des Darmmikrobioms und der Entwicklung der atopischen Dermatitis gibt (3) Tatsächlich können Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms bereits im frühen Säuglingsalter auftreten und den Schweregrad der atopischen Dermatitis bestimmen (4)

Eine im Jahr 2018 veröffentlichte Übersichtsarbeit zeigt, dass Patienten mit atopischer Dermatitis typischerweise eine geringe Vielfalt des Darmmikrobioms und eine erhöhte Anzahl bestimmter Bakterien wie Clostridia, Clostridium difficile, Escherichia coli und Staphylococcus aureus im Vergleich zu gesunden Kontrollgruppen haben. Im Gegensatz dazu sind nützliche Bakterien wie Bifidobacteria, Bacteroidetes und Bacteroides bei diesen Patienten vermindert. (5) Ebenso hebt eine Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2021 hervor, dass Menschen mit atopischer Dermatitis eine gestörte Darmmikrobenzusammensetzung aufweisen, mit erhöhten Mengen an Faecalibacterium prausnitzii, Clostridium und, bei Säuglingen, Escherichia und verminderten Mengen an Akkermansia, Bacteroidetes und Bifidobacterium. (6) Säuglinge mit atopischer Dermatitis zeigen zudem erhöhte Werte von Faecalibacterium, Oscillospira, Bacteroides, Parabacteroides und Sutterella sowie eine Abnahme kurzkettiger Fettsäure (SCFA)-produzierender Bakterien wie Bifidobacterium, Blautia und Eubacterium. (7)  Eine Studie mit 132 Teilnehmern, darunter 90 Patienten mit atopischer Dermatitis, stellte fest, dass eine Überfülle einer bestimmten Unterart von Faecalibacterium prausnitzii stark mit den fäkalen Proben der Patienten assoziiert ist. Diese SCFAs werden von bestimmten Darmbakterien produziert und haben entzündungshemmende Effekte. Diese Reduktion scheint auf eine Verschiebung der Arten von F. prausnitzii zurückzuführen zu sein, mit einem geringeren Vorkommen der butyrat-produzierenden Stämme. Darüber hinaus zeigte das Darmmikrobiom von Patienten mit atopischer Dermatitis eine Anreicherung von Genen, die Bakterien helfen, Nährstoffe zu nutzen, die aus einer geschädigten Darmschleimhaut freigesetzt werden. Dies deutet darauf hin, dass eine Darmentzündung bei atopischer Dermatitis ein Umfeld schaffen könnte, in dem bestimmte Bakterien gedeihen, was das Problem weiter verschärft. 

Die aktuelle Evidenz in diesem Bereich legt nahe, dass Veränderungen in der Gesamtzusammensetzung des Darmmikrobioms bei Personen mit atopischer Dermatitis zu einer beeinträchtigten Darmepithelbarriere und veränderten Immunreaktionen auf Allergene und andere Umweltfaktoren führen können, was wiederum zur Progression der atopischen Dermatitis beitragen könnte.

Können wir Ekzeme durch Modulation des Mikrobioms behandeln?

Neue Erkenntnisse über die Darm-Haut-Achse und ihren Einfluss auf die atopische Dermatitis eröffnen spannende Möglichkeiten für innovative Strategien zur Behandlung dieser Hauterkrankung. Die Modulation des Darmmikrobioms – sei es durch diätetische Interventionen, Präbiotika, Probiotika oder andere Ansätze – könnte der Schlüssel zur Linderung von Ekzem-Symptomen und zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen sein. Durch die Förderung eines ausgeglichenen Darmmikrobioms könnten wir systemische Entzündungen reduzieren, die natürliche Barrierefunktion der Haut stärken, die Darmpermeabilität reparieren und das Immunsystem regulieren – alles entscheidende Faktoren im Management der atopischen Dermatitis.

Bemerkenswerterweise gibt es Hinweise darauf, dass verschiedene Ansätze zur gezielten Beeinflussung des Darmmikrobioms erfolgreich sein könnten. Eine Metaanalyse mit Daten von 1.382 Patienten mit atopischer Dermatitis aus 25 randomisierten kontrollierten Studien legt nahe, dass Probiotika zur Reduktion von Ekzem-Symptomen beitragen können. (9) Probiotika zeigten die beste Wirkung bei Menschen mit mildem oder mittelschwerem Ekzem, bei einer Einnahme über mehr als drei Monate und bei der Nutzung spezifischer Probiotika-Stämme, die Lactobacillus enthalten. Eine Studie mit einem Mausmodell zeigte zudem, dass eine Akupunkturbehandlung das Darmmikrobiom signifikant verändern und eine gestörte Darmbarriere verbessern kann, was wiederum zu einer Linderung der atopischen Dermatitis-Symptome führte. (10)

Behandlung der atopischen Dermatitis mit Enbiosis KI-gestützter Mikrobiom-Analyse 

Enbiosis bietet einen innovativen Ansatz, um ein tieferes Verständnis Ihres einzigartigen Darmmikrobiom-Profils zu gewinnen. Unsere hochmoderne, KI-gesteuerte Darmmikrobiom-Analyse liefert personalisierte Ernährungs- und Ergänzungsempfehlungen, die darauf ausgelegt sind, die Darmgesundheit zu optimieren und Erkrankungen wie atopische Dermatitis an der Wurzel zu bekämpfen. Unterstützt durch zahlreiche klinische Studien, hat unsere KI-gestützte Analyse nachweislich Symptome verbessert, die Lebensqualität gesteigert und eine deutliche Veränderung der Darmmikrobiom-Diversität bei Patienten mit IBS und funktioneller Obstipation bewirkt. (10,11,12)  Durch die Anwendung dieses datengestützten Ansatzes auf atopische Dermatitis helfen wir, das mikrobielle Gleichgewicht wiederherzustellen, Entzündungen zu reduzieren und die Hautbarriere zu stärken. Das Verständnis der Darm-Haut-Verbindung eröffnet die Tür zu gezielten, wissenschaftlich fundierten Lösungen. Enbiosis befähigt Sie mit personalisierten Ernährungsstrategien, die eine langfristige Hautgesundheit unterstützen. Beginnen Sie noch heute Ihre Reise zu gesünderer Haut mit Enbiosis – denn wahres Wohlbefinden beginnt im Darm.

 

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Referenzen:

1 Schonmann, Y., Mansfield, K. E., Hayes, J. F., Abuabara, K., Roberts, A., Smeeth, L., & Langan, S. M. (2020). Atopisches Ekzem im Erwachsenenalter und Risiko für Depression und Angst: Eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie. The Journal of Allergy and Clinical Immunology. in Practice, 8(1), 248.
2 Tian, J., Zhang, D., Yang, Y., Huang, Y., Wang, L., Yao, X., & Lu, Q. (2023). Globale Epidemiologie der atopischen Dermatitis: Eine umfassende systematische Analyse und Modellierungsstudie. The British Journal of Dermatology, 190(1), 55–61.
3 Pessemier, B. D., Grine, L., Debaere, M., Maes, A., Paetzold, B., & Callewaert, C. (2021). Darm-Haut-Achse: Aktueller Wissensstand über die Wechselbeziehung zwischen mikrobieller Dysbiose und Hauterkrankungen. Microorganisms, 9(2), 353.
4 Liu, X., Cai, M., Chen, M., Chen, J., Zhu, T., Wu, S., & Jia, J. (2024). Veränderungen des Darmmikrobioms im Zusammenhang mit der Schwere der atopischen Dermatitis bei Säuglingen. The Australasian Journal of Dermatology, 65(4), 328–336.
5 Lee, S. Y., Lee, E., Park, Y. M., & Hong, S. J. (2018). Mikrobiom in der Darm-Haut-Achse bei atopischer Dermatitis. Allergy, Asthma & Immunology Research, 10(4), 354-362.
6 Pessemier, B. D., Grine, L., Debaere, M., Maes, A., Paetzold, B., & Callewaert, C. (2021). Darm-Haut-Achse: Aktueller Wissensstand über die Wechselbeziehung zwischen mikrobieller Dysbiose und Hauterkrankungen. Microorganisms, 9(2), 353.
7 Reddel, S., Chierico, F. D., Quagliariello, A., Giancristoforo, S., Vernocchi, P., Russo, A., Fiocchi, A., Rossi, P., Putignani, L., & Hachem, M. E. (2019). Darmmikrobiota-Profil bei Kindern mit atopischer Dermatitis und Bewertung der intestinalen Persistenz einer probiotischen Mischung. Scientific Reports, 9, 4996.
8 Song, H., et al. (2016). Faecalibacterium prausnitzii Subspecies-Level-Dysbiose im menschlichen Darmmikrobiom bei atopischer Dermatitis. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 137(3), 852-860.9 Kim, K., Lee, E., Kim, M., Lee, K. S., Sol, I. S., Min, T. K., Yang, H. J., & Hong, S. J. (2023). Therapeutische Wirksamkeit von Probiotika bei atopischer Dermatitis: Eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse randomisierter kontrollierter Studien mit Untergruppenanalyse. Asian Pacific Journal of Allergy and Immunology, 10.12932/AP-280323-1576. Online-Vorabveröffentlichung.
10 Yeom, M., Ahn, S., Hahm, D., Jang, S., Jang, S. H., Park, S., Jang, J., Park, J., Oh, J., Lee, I., Kim, K., Kwon, S., & Park, H. (2024). Akupunktur lindert atopische Dermatitis durch Modulation der Darmbarrierefunktion in einer darmmikrobiota-abhängigen Weise bei Mäusen. Journal of Integrative Medicine, 22(5), 600-613.
11 Tunali, V., Arslan, N. Ç., Ermiş, B. H., Derviş Hakim, G., Gündoğdu, A., Hora, M., & Nalbantoğlu, Ö. U. (2024). Eine multizentrische randomisierte kontrollierte Studie zu mikrobiom-basierten, KI-gestützten personalisierten Diäten vs. einer Low-FODMAP-Diät: Ein neuartiger Ansatz zur Behandlung des Reizdarmsyndroms. The American Journal of Gastroenterology, 119(9), 1901-1912.
12 Arslan, N. Ç., Gündoğdu, A., Tunali, V., Topgül, O. H., Beyazgül, D., & Nalbantoğlu, Ö. U. (2022). Wirksamkeit der KI-gestützten personalisierten Mikrobiom-Modulation durch Ernährung bei funktioneller Obstipation: Eine randomisierte kontrollierte Studie. Journal of Clinical Medicine, 11(22), 6612.